Erziehung -
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Die Geburt Rudolfs ist schwer und lang. Erzherzogin Sophie eilt – nachdem sie telegrafisch verständigt wird – nach Laxenburg. Dort wartet sie in den Gemächer Sissis, gemein-sam mit Baronin Welden, auf die Niederkunft. Um 22.15 Uhr ist es soweit, Rudolf erblickt das Licht der Welt. Kaiser Franz Joseph und Sophie wachen bis 2 Uhr morgens am Bett der erschöpften Elisabeth. Tags darauf geht Franz Joseph wieder seinen Regierungsgeschäfte nach. Nicht nur Rudolfs Namensstifter – der Ahnherr des Hauses Habsburg – birgt große Symbolkraft, auch seine militärische Laufbahn ist von Anfang an vorgezeichnet: Franz Joseph legt seinem Sohn den Orden des Goldenen Vlieses in die Wiege und macht ihn damit zum Oberst der k.k. Armee.
Der Kaiser beweist damit einmal mehr seine Vorliebe für alles Militärische – gleichzeitig legt er damit auch den Grundstein für die frühe Ausbildung seines Sohnes, der später einmal in seine Fußstapfen treten soll. Die Gesundheit des kleinen Rudolfs ist in den ersten Lebensjahren sehr stabil und robust. Aus den Rezeptbüchern der Hofapotheke geht hervor, dass der Hofarzt lediglich kleine Mittelchen gegen recht simple Befindlichkeitsstörungen wie Durchfall oder Zahnungsentzündungen verschreibt.